Wir verschiffen mit der Grimaldi-Line, dem Schiff "Repubblica Argentina" voraussichtlich:
.Abfahrt am 26.12.2010 > verschoben
Neuer Termin 05.01.2011 > verschoben
Neuer Termin 07.01.2011 > verschoben
Neuer Termin 08.01.2011 Boarding um 9:30 Uhr
am 09.01.2011um 8:30 Uhr sind wir von Buenos Aires gestartet
die Überfahrt wird ca. 21 - 25 Tage dauern
______________________________________________________________________________

Wir sind in Argentinien, nun brauchen wir noch die Zollpapiere für unseren Toyo...
Am Zoll fragen uns die Beamten, ob der Drogenhund im Toyo schnüffeln darf, claro kein Problem...alles ok. Die Papiere sind dann in 10 Minuten ausgestellt.

In Buenos Aires stellen wir unser Auto in einen sicheren 24 Stundenparkplatz, der rund um die Uhr bewacht und eingezäunt ist. Hier können wir auch im Auto übernachten.
Ein wenig laut, aber ok. Nun melden wir uns bei unserem Agenten vor Ort, der von unseren Pässen und den Ticket's eine Kopie anfertigt, um schon mal die Ausreise- und Einschiffungspapiere vorzubereiten. Den genauen Tag, an dem das Schiff ankommt kann auch er uns noch nicht mitteilen, vielleicht am 7. oder 8. Januar. Den genauen Termin bekommen wir evtl. am Donnerstag. Nun beginnt das Warten... groß was unternehmen ist nicht mehr.

So haben wir uns nach 2 Tagen Buenos Aires ein stilleres und günstigeres Plätzchen ca. 120 km ausserhalb gesucht. In Chascomus auf einem Campingplatz mit WiFi, so sind wir für unseren Agenten, der uns den Abreisetermin mitteilen soll, zu jeder Zeit erreichbar.
Nun heißt es warten, nach wiederum 2 Tagen die erfreuliche Nachricht.
Wir sollen uns am Samstag den 08.01.2011 um 9:30 Uhr im Hafen Buenos Aires, Terminal 1-2 einfinden.

Es ist soweit, Samstag 08.01.2011 9:00 Uhr, wir fahren nun zu unserem Schiff und werden voraussichtlich heute Abend auf See sein. Nicht diese Fregatte, die liegt hier an unserm letzten Übernachtungsplatz, "Buquebus-Parkplatz".

über 56.000 km

Ein dickes Dankeschön an unsere Desert-Tec-Jungs.
Zuerst haben sie uns geholfen, das richtige Auto zu finden und dann haben wir mit Hilfe der Beiden den Toyo für diese Reise aufgebaut. Das richtige und nötige Zubehör, sowie die qualitativ besten Komponenten zu finden und zu verbauen war für uns nur möglich mit der Unterstützung von Michi und Thomas.
Vor Antritt der Reise haben sie unseren MonsterToyo nochmals auf Herz und Nieren geprüft, diverse Verschleißteile, wenn nötig erneuert. Nach so einem intensiven Rundum-Check sind wir dann mir einem hervorragenden Gefühl gestartet.
Es ist einfach super, wenn man keine unnötigen Gedanken an die Technik vergeuden muß, da ein kompetentes Team am Fahrzeug geschraubt hat. So ist der Kopf frei und wir können uns voll auf die Eindrücke und die Erlebnisse dieser Reise konzentrieren. Super klasse.

So konnten wir über 56.000 km in Südamerika, teils unter extrem harten Bedingungen für das Fahrzeug ohne Panne abspulen. Schotter, Geröll, Schlamm, Sand und dann noch die vielen Kilometer in unmenschlichen Höhen, dazu kommt noch der schlechte Kraftstoff,
ich sage nur "Desert-Check".
www.desert-tec.de

Defekte:
- Handbremsseil erneuert
- 1x schleichender Plattfuß / Reifenreparatur
.............. (Nagel eingefahren)
- 1x Bremsbeläge vorne erneuert
- 1x Reifenseitenfläche aufgeschnitten unreparabel
...............(konnten aber noch ca. 4000km fahren)
- 1 Satz neue Reifen
.............. (die Männerreifen hatten ca. 80.000km drauf)

Wartung & Pflege:
- 8x Motorölwechsel mit Filter
- 2x Gertiebeölwechsel
- 6x Differnzialölwechsel
- unzählige Male Abschmieren

 

Pünktlich um 9:30 Uhr stehen wir vor den Toren des Terminal 1-2, nach einer Stunde Warten kommt unser Agent. Unsere Freude schlägt um in Enttäuschung, da es Probleme gibt. Die Laderampe der Rep. Argentina lässt sich nicht öffnen. Unser Agent sagt, wir können nicht an Board und wir sollen am Montag wiederkommen... So, was nun? Wir stehen noch vor den Toren des Hafens und schmieden gerade einen Plan "B", als zu unserer Überraschung nach 10 min. der Agent zurückkommt uns uns erklärt, die Laderampe ist unten. Er schnappt unser Pässe und wir fahren schon mal auf das Hafengelände. Als wir an unserm Schiff vorbeifahren, sehen wir dass die Rampe immer noch nicht ganz offen ist. Erneut kommen bei uns die Befürchtungen auf, dass das heute nicht mehr klappt.

Nun fahren wir noch zum Röntgen, der Zoll will mal schauen was der Toyo alles so in sich verbirgt.

Als wir wieder zurückkommen, ist die Klappe unten und wir können in den Bauch der Rep. Argentina fahren. Auf dem Ladedeck 4 können wir das Auto abstellen und mit dem Gepäck geht es im Aufzug weiter in das Stockwerk 8 zu unserer Kabine.

Nicht ganz so komfortabel wie die Eignerkabine auf dem Hinweg, aber für die nun etwas kürzere Überfahrt völlig ausreichend. Stockbetten, einen Kleiderschrank, Bücherregal und einen Schreibtisch mit 2 Stühlen und natürlich Blick auf den Ozean. Im Vergleich zu den letzten 13 Monaten haben wir nun Platz im Überfluß. Hoffentlich verlaufen wir uns nicht.

Noch einen Blick in die andere Richtung, bei der blauen Türe sind wir herein gekommen und die weiße Türe führt in die Naßzelle, WC und Dusche, könnte ein wenig größer sein...

Die Ladearbeiten dauern noch die ganze Nacht, bis wir dann schlussendlich am Sonntagmorgen um 8:30 Uhr nach Paranagua / Brasilien starten.

Zwei kleine Schlepper, mit richtig dicken Motoren unter der Haube, bugsieren uns vom Liegeplatz den Hafen hinaus, bis wir dann selbständig den Rio Plata entlang auf die offene See fahren.

Ein Blick zurück, Buenos Aires zeigt sich zum Abschied von seiner besten Seite, Sonne und keine Wolke am Himmel.

Noch sind wir auf dem Rio Plata, leicht zu erkennen am braunen Wasser.

Nach 2 1/2 Tagen Fahrt kommen wir in Paranagua an, leider regnet es hier und wir haben auch nicht wirklich Lust von Bord zu gehen, so beobachten wir das rege Treiben am Hafengelände. Auch hier wird wieder bis spät in die Nacht hinein be- und entladen. Morgens um 3:00 Uhr fahren wir ab und verlassen Südamerika endgültig Richtung Dakar / Afrika.

Jetzt geht es erstmal 6-7 Tage über den Atlantik,

Links und rechts vom Schiff steigen immer wieder fliegende Fische aus dem Wasser und bringen sich von uns in Sicherheit.

Von der Brücke, die hier im Hintergrund zu sehen ist

bis zum Schornstein, dem anderen Ende im Heck des Schiffes sind es knappe 200m, jetzt solange noch die Sonne scheint, können wir schön auf- und abmaschieren.

Dakar, die ganze Nacht müßen wir vor dem Hafen ankern und warten bis unser Liegeplatz frei ist, der von einen weiteren Grimaldischiff belegt ist, das aber soeben weiter fährt und uns Platz macht.

Ein Besuch auf der Brücke ist immer wieder schön, super Aussicht, nach vorne...

und es gibt viele interessante Geräte und einige Monitore, die die Radarabtastung sichtbar machen und den Track anzeigen mit den geplanten und der momentan berechneten Ankunftszeit für die verschiedenen Häfen. Für Hamburg ist dies der 28.01.2011 um 5:40 an der Pilot-Station, die Elbmündung. Mal sehen, ob das so bleibt!

Ab Dakar ist das Wetter schon nicht mehr so sonnig...

aber immer noch warm genug, um an Deck die herrliche Aussicht und die frische Luft zu geniessen.

Oder am Oberdeck sich die Beine zu vertreten.

Natürlich besuchen wir auch den Maschinenraum und lassen uns alles genau erklären.
Im Kontrollraum laufen alle Daten zusammen und die Techniker können sofort Unregelmäßigkeiten erkennen und einschreiten.

Dies ist nicht unser Antrieb, sondern einer der 4 Generatoren für die Stromerzeugung...

Das ist das Herzstück, ein 8 Zylinder von Sulzer mit einem Kolbendurchmesser von fast einem halben Meter und erzeugt hier unten eine mollige Temperatur von über 40° Grad.

Je 3 dieser Stahlflexleitungen pumpen unersättlich Treibstoff in die Verbrennungsräume, das ergibt 68.000 Liter Verbrauch in 24 Stunden. Wahnsinn. Leider konnte oder wollte uns keiner sagen was ein Liter von der köstlichen Lebensflüssigkeit kostet.

Der Chief Mate bei der Arbeit, er steuert die Ballastverteilung um das Schiff in die richtige Lage zu bringen, je nach Seegang kann es erforderlich sein das Wasser in den Ballastanks entsprechen umzupumpen.

Sonnenaufgang auf der Brücke, von hier hat man den besten Ausblick... Nun sind wir ungefähr auf der Höhe von Lissabon und draussen ist der Wind kalt und stürmisch geworden, so kommt es vor, dass wir täglich mehrmals auf der Brücke sind.

Auf der Brücke sind wir zu jeder Zeit gern gesehen und bekommem immer leckeren Kaffee serviert. Wir nennen sie schon "Cafe Bridge".

Diesen Weg musst du 3mal täglich gehen...

durch den Messraum, der auch unsere Masterstation im Notfall ist...

Für den Inhalt dieser Seite ist eine neuere Version von Adobe Flash Player erforderlich.

Adobe Flash Player herunterladen

um in unseren Speisesaal zu kommen, den wir mit dem Kapitän und seinen Offizieren teilen, links der Tisch für die Führung und rechts der der Passagiere. Wir sind die Einzigen.

Die Anfahrt auf den English Cannel, diese Wasserstrasse ist eine der meist befahrenen auf der ganzen Welt.

Jetzt wird ganz aufmerksam jedes Schiff auf dem Radarschirm ermittelt und mit Hilfe der Elektronik online überwacht, um wenn nötig eine Kursänderung einzuleiten.

Da kann ich mich auch nützlich machen und den Horizont nach Schiffen absuchen.

Ich hab eins, die Kanalfähre von Dover nach Calais

Elbeeinfahrt bei herrlichem Sonnenaufgang, nur noch wenige Stunden bis wir von Bord gehen.

Gemischte Gefühle machen sich breit, einerseits freuen wir uns auf die Familie und die Freunde, andrerseits geht eine wundervolle Reise zu Ende.

Jetzt wird es Zeit für uns die Brücke endgültig zu verlassen und den Kapitän, den Offizieren und den Pilot seine Arbeit machen zu lassen. Tschüss "Cafe Brücke"

Die Einfahrt auf der Elbe bis hin zu unserm Liegeplatz dauert 7 Stunden, bei strahlendem Sonnenschein aber kalten Temperaturen haben wir eine tolle Aussicht auf Hamburg.

Wir sind zurück... am 28.01.2011 nach 21 Tage auf See.

von Buenos Airen nach Hamburg, 12.270 Seekilometer.

Unser Liegeplatz, um 12:30 haben wir angelegt und um 14:00 haben wir Bescheid bekommen, dass wir von Board gehen / fahren können.

Nun heißt es noch "Leinen los" für den Toyo, Verzurrgurte ab und raus aus dem Schiff.

Auf dem Hafengelände fährt der Zoll vor uns her und bringt uns zur Containerkontrollstelle, dort wird unser Toyo wiederum geröntgt und ein paar Fragen gestellt, wie "wieviel Alkohol, Zigaretten oder nach Souveniers, die nicht dem Washingtoner Artenschutzübereinkommenentsprechen". Alles ok. Nach dem Röntgen bringen uns die freundlichen Beamten noch auf den richtigen Weg, sie fahren vor, bis uns ein Wink anzeigt, dass wir hier in die Autobahn einbiegen müssen. Danke.

Unsere erste Station in Deutschland ist Wendisch Evern. Wir freuen uns schon auf unsere Freunde Corinna und Ralph, den "Tortugas"...

...eine Begrüßung die herzlicher nicht sein kann. Wir werden verwöhnt mit "Deutschem Brot" und den anderen Sachen, die wir die letzte Zeit nicht hatten. Ja, die 2 wissen genau was uns am meisten fehlte, da sie auch erst vor 2 Monaten nach Hause gekommen sind, und sich auch das eine und das andere lang Ersehnte mit Genuss genehmigten.

Unsere Weiterreise nach Süddeutschland "Bayern" war etwas ungewohnt, da nun wieder alles geregelt und nach Schema abläuft. Europa halt. Gefreut hat uns der Anblick der weissen Landschaft, so anders, aber doch vertraut.
Ja, nun ist die Reise Südamerika beendet und nun beginnt das Abenteuer Deutschland...

Noch kurz was zum Abschluß:
Wir können ein solches Vorhaben nur empfehlen. Jeder, der die Gelegenheit und die Möglichkeit hat es zu tun, sollte es tun.
Auch können wir die nicht so schönen Geschichten, die man über Südamerika zu Ohren bekommt nicht bestätigen. Lediglich einmal versuchte ein Polizist sich nebenbei etwas zu verdienen, er wollte bei der Einreise nach Bolivien 50 Bolivianos für einen unnötigen weiteren Stempel auf unseren bereits fertiggestellten Zollpapieren Nach einer kurzen Diskussion und dem Verlangen nach der Tariftabelle wandelte sich plötzlich die Gebühr in eine freiwillige Sepende für Büromaterial um. Und wir konnten ohne Bezahlen weiterfahren.
Es war einfach eine wunderschöne Reise und Zeit, keine Probleme mit dem Auto, keine Probleme mit den Leuten, im Gegenteil wir haben neu erfahren was Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft heißt. Und es kommt immer alles anders als man plant oder denkt!

ENDE